Seit September 2014 beherbergt das Jugendwohnheim Glockenhof des vij Nürnberg e.V. die heilpädagogische Mädchen-WG Amali.
Mädchen und junge Frauen, deren bisheriger Lebensverlauf durch Verfolgung, Unterdrückung und Flucht gekennzeichnet war, finden hier einen geschützten Wohnraum und intensive Unterstützung auf dem Weg in ein selbständiges Leben. Auch bereits in Deutschland großgewordene Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund können bei entsprechendem Unterstützungsbedarf aufgenommen werden.
Die Unterbringung erfolgt im Rahmen der Hilfen zur Erziehung nach §27 SGB VIII in Verbindung mit §§ 34, 35a und 41 SGB VIII für Mädchen im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren sowie junge volljährige Frauen.
Aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichsten Erfahrungen kommen die Mädchen in der Wohngruppe an. Aufgenommen durch ein qualifiziertes Betreuerteam aus Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen, Diplompädagoginnen und einem psychologischen Fachdienst lernen sie in einer Gemeinschaft zu leben und zu lernen und werden auf ihrem individuellen Weg gefördert und begleitet. Die jungen Frauen erhalten Hilfen zur Alltagsbewältigung, zur sprachlichen und kulturellen Integration, zur schulischen und beruflichen Orientierung und Freizeitgestaltung. Sie werden bei der Bearbeitung von mädchen- und frauenspezifischen Themen und dem Umgang mit traumatischen Erlebnissen intensiv unterstützt.
Die Mädchen wohnen in Einzel- oder Zweibettzimmern. Sie nutzen gemeinschaftlich eine Küche mit Wohnzimmer und leben zusammen mit dem Betreuerteam in einem eigenen Stockwerk. In den Ferien und am Wochenende kochen die Mädchen traditionell oder deutsch, bevor sie Hausaufgaben erledigen oder ihren Freizeitaktivitäten nachgehen. Während der Schulzeit wird im Speisesaal gemeinsam mit den Jugendlichen des Wohnheims zu Abend gegessen.
Ein Mal pro Woche findet ein Gruppenabend statt, bei dem die Mädchen wichtige Themen klären können oder in einer pädagogischen Gruppenarbeit gemeinsam erarbeiten. Neben Erkundungen der Stadt und nahen Umgebung unternehmen die Mädchen mit ihren Betreuerinnen vor allem in den Ferien Ausflüge und Tanz-, Musik-, Sport- und festliche Aktivitäten.
Jedem Mädchen ist eine Bezugsbetreuerin an die Seite gestellt, die sie ganz besonders auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit unterstützt und begleitet. Zugleich ist diese Betreuerin Hauptansprechpartnerin in der engen Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, Vormündern sowie Schul- und Ausbildungsträgern.
Besonderen Wert legen die Mitarbeiterinnen auf die Entfaltung des Selbstvertrauens und die Befähigung zur Selbstverantwortung, so dass die jungen Frauen gut gerüstet aus der Wohngruppe ins Erwachsensein entlassen werden können.